Wie verhalte ich mich im Bewerbungsprozess richtig?

Die Bewerbungsunterlagen sind vorbereitet und eigentlich müssten sie nur noch abgeschickt werden. Eigentlich. Denn du willst alles richtig machen und du fürchtest, dir deine Erfolgschancen zu ruinieren, wenn dir nun formale Fehler im Bewerbungsprozess passieren.

Wir haben einige typische Fragen von Bewerber:innen zusammengetragen und zeigen dir, wo mögliche Stolpersteine liegen können.

An wen schicke ich die Bewerbung?

Normalerweise ist in den Stellenanzeigen immer der oder die Ansprechpartner:in  inkl. der Kontaktdaten genannt. Solltest du dich initiativ bewerben, bieten die Unternehmen meist ein entsprechendes Formular auf der Karriereseite der Homepage an. Helfen kann auch ein kurzer Anruf beim Unternehmen, um im Bewerbungsprozess die passende Kontaktperson herauszufinden.

Was machen, wenn ich noch Fragen zur Stelle habe?

In diesem Fall ist der Griff zum Telefon der richtige. Wenn Du noch Informationen benötigst, die sich weder aus der Stellenanzeige noch aus eigener Recherche ableiten lassen, dann rufe an und zwar auch, wenn im Inserat kein konkreter Ansprechpartner genannt ist. Die Höflichkeit verlangt jedoch, dass du zu Beginn des Gesprächs deinen Gesprächspartner:in fragst, ob er oder sie gerade etwas Zeit für dich hat. Ist das nicht der Fall, vereinbare einen konkreten Termin für einen zweiten Anruf. Personaler und Führungskräfte sind vielbeschäftigte Menschen – wer sie auf dem falschen Fuß oder zu ungelegener Zeit erwischt, erreicht oft das Gegenteil. Vermeide auch belanglose oder abseitigen Fragen oder Anrufe, bei denen du nur auf dich aufmerksam machen möchtest.

Wie fragt man nach dem Stand der Bewerbung?

Natürlich erhoffst du dir nach dem Absenden der Bewerbung so schnell wie möglich Rückmeldung. Aber was machen, wenn du schon lange auf Feedback wartest? Frage höflich, freundlich und ohne Vorwürfe nach dem Stand der Bewerbung. Vermeide dabei jeglichen Druck im Bewerbungsprozess. Oft sind Recruiter viel beschäftigt, daher plane auf jeden Fall mindestens ein bis zwei Wochen Zeit für die Bearbeitung ein. Es empfiehlt sich auch nicht, nicht kurz vor oder nach der Bewerbungsdeadline nach dem Zwischenstand zu fragen.

Beziehungen spielen lassen? Der richtige Weg oder fader Beigeschmack?

Studien zeigen, dass ein Drittel aller Arbeitnehmer ihre Stelle durch Beziehungen, also das berühmte „Vitamin B“, bekommen. Geschickt genutzte Kontakte, ein gut gepflegtes Netzwerk helfen in jedem Fall bei der Jobsuche und keinesfalls einen faden Beigeschmack. Im Gegenteil: Viele Unternehmen unterhalten sogenannte „Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter Programme“ und begrüßen ausdrücklich Beziehungen.

Bei der schriftlichen Bewerbung, kann es sinnvoll sein, wenn du dich in deinem Anschreiben auf deinen Kontakt beziehst. Bitte kläre in jedem Fall vorher mit der jeweiligen Person ab, ob du den entsprechenden Kontakt nennen dürfen. Berufe dich keinesfalls auf flüchtige Bekannte. Nicht gern gesehen wird, wenn man sich erst normal bewirbt und bei Problemen dann auf den „Vitamin-B-Knopf“ drückt. Damit erreichst du oft das Gegenteil.

Es gibt tatsächlich einige Fettnäpfchen, in die man während des Bewerbungsprozesses treten kann. Aber wie immer gilt, mit gesundem Menschenverstand umschifft man die meisten.