Gehalt: Wie viel Netto bleibt vom Brutto?

Bruttolohn vs. Nettolohn: Du bist Berufseinsteiger und verhandelst dein erstes Gehalt oder du bist auf der Suche nach einem neuen Job, in dem du ein höheres Gehalt verhandeln möchtest. Das, was dich wirklich interessiert, ist, wie viel Geld nachher auf deinem Konto landet. Da aber bei Gehaltsverhandlungen immer von Bruttolöhnen die Rede ist, musst du ein wenig rechnen, damit du deinen Nettolohn kennst.

Brutto und Netto – hier liegt der Unterschied

Die Begriffe „Brutto“ und „Netto“ stammen aus dem Lateinischen und bedeuten etwa „unbearbeitet“ und „sauber“. Ob ein Betrag nun unbearbeitet oder sauber ist, hängt davon ab, ob die Steuern und Sozialabgaben bereits abgezogen wurden oder nicht. Der Bruttolohn ist der gesamte Verdienst, den du für deine Arbeit bekommst. Vom diesem müssen allerdings noch Steuern und Sozialabgaben bezahlt werden. Nach den Abzügen bleibt der Nettolohn übrig, d.h. der Betrag, der am Ende des Monats tatsächlich auf dein Konto überwiesen wird. Was genau abgezogen wird, kannst du auf deiner Lohnabrechnung sehen.
Wie hoch der Unterschied zwischen Brutto- und Nettolohn genau ist, kann man nicht pauschal sagen, da er von unterschiedlichen Faktoren abhängt. Hierzu zählen etwa die Höhe deines Einkommens und deine Steuerklasse.

So berechnest du dein Bruttogehalt

Die Berechnung hängt davon ab, ob du zum Beispiel ein Jahresgehalt oder einen Stundenlohn erhältst. Diese Informationen findest du z.B. in deinem Arbeitsvertrag. Angestellte erhalten in der Regel einen festen Betrag, der meist auf 12 Monate verteilt ist. Solltest du einen Stundenlohn erhalten, hängt dein Bruttogehalt von der Anzahl deiner tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden ab. Hinzu kommen noch sogenannte Leistungsanreize. Diese können lang- oder kurzfristig sein. Ein kurzfristiger Anreiz kann beispielsweise ein Bonus sein, der nach Erreichen bestimmter Ziele noch im selben Jahr ausgezahlt wird. Außerdem gibt es in manchen Unternehmen auch Weihnachtsgeld oder ein sogenanntes 13. Monatsgehalt. Langfristige Anreize können Bonuszahlungen umfassen, die in Form von Aktien, Unternehmensanteilen, Leasing-Verträgen oder einer betrieblichen Altersvorsorge gezahlt werden. Dabei ist zu beachten, dass diese Bonuszahlungen steuerpflichtig sind.

Was wird vom Bruttogehalt abgezogen?

Die Abzüge von deinem Bruttogehalt können ganz unterschiedlich ausfallen – das hängt zum Beispiel davon ab, ob du in der Kirche bist, welche Krankenversicherung du hast und wie hoch dein Gehalt ist. Wir listen in diesem Artikel die gängigsten Abzüge auf, die auf der Gehaltsabrechnung aufgeführt sind:
• Lohnsteuer: Sie ist gesetzlich geregelt und wird von deinem Arbeitgeber direkt abgeführt. Er zieht deine Lohnsteuer von deinem Bruttogehalt ab. Ihre Höhe hängt von deiner Lohnsteuerklasse sowie der Höhe deines Gehalts ab.
• Krankenversicherung: Deine Krankenversicherungsbeiträge zählen zu den Sozialabgaben und werden in der Regel direkt vom Gehalt abgezogen. Die Höhe des Betrags ist abhängig von deiner Krankenversicherung und der Höhe deines Gehalts.
• Rentenversicherung: Hierbei handelt es sich um den Betrag, der in die gesetzliche Rentenversicherung, also deine Altersvorsorge, fließt – in der Regel entspricht dieser Betrag einem prozentualen Anteil deines Bruttogehalts.
• Arbeitslosenversicherung: In einem Angestelltenverhältnis bist du automatisch für den Fall der Arbeitslosigkeit versichert. Damit kannst du sicher sein, dass du in diesem Falle weiterhin unterstützt wirst. Voraussetzung ist, dass du eine bestimmte Zeit lang ohne Unterbrechung gearbeitet hast.
• Pflegeversicherung: Falls du im Alter pflegebedürftig wirst, hast du so Anspruch auf gesetzliche Zuzahlungen.
• Unfallversicherung
• ggf. Kirchensteuer: Kirchensteuer zahlst du nur, wenn du einer Konfession angehörst. Der Prozentsatz ist ebenfalls gesetzlich geregelt.

Bedenke auch, dass du am Ende jeden Jahres eine Steuererklärung abgeben musst. Dann können noch weitere Steuern, zum Beispiel für Nebenverdienste oder Gewinne aus Wertpapieranlagen anfallen.

So berechnest du das Nettogehalt aus dem Bruttogehalt

Du weißt nun, was brutto und netto ist. Doch wie kannst du dein Nettogehalt berechnen? Die wichtigsten Informationen findest du auf deiner Gehaltsabrechnung. Der Bruttolohn ist in der Regel der Betrag, der ganz oben steht. Das Nettogehalt ist der Betrag ganz unten auf deiner Gehaltsabrechnung und sollte dem Betrag entsprechen, der auf dein Bankkonto überwiesen wird. Willst du dein Nettogehalt berechnen, bevor du deine erste Gehaltsabrechnung erhältst – zum Beispiel bei einem Jobangebot – kannst du dafür auch einen Online-Rechner nutzen. Hier der Link zum Online-Rechner der Stiftung Warentest. Dort trägst du alle Informationen wie Lohnsteuerklasse, Konfession usw. ein und das er spuckt dir dein zu erwartendes Nettogehalt aus.

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