Gehaltsverhandlungen – unsere 9 Top-Tipps für ein besseres Gehalt

Über Geld spricht man nicht gerne und schon gar nicht über mehr Geld im Job. Gehaltsverhandlungen gehören mit zu den unangenehmsten Dingen im Berufsleben. Fast jeder möchte sich darum drücken. Aber wenn du dein Gehalt im Vorstellungsgespräch für eine neue Stelle verhandeln musst oder eine Gehaltserhöhung in deinem aktuellen Job anfragen möchtest, musst du deinen inneren Schweinehund überwinden und aktiv werden. Mit unseren 9 Tipps sollte dein Gehaltsgespräch erfreulich verlaufen und überhaupt nicht unangenehm werden.

Was ist deine Arbeit wert?

Zunächst einmal gilt es herauszufinden, wie hoch dein Gehalt realistischerweise sein könnte. Vielleicht kennst du Freunde und Bekannte in ähnlichen Positionen oder du recherchierst im Internet. Große Jobbörsen, Banken oder Zeitungen führen regelmäßig Gehaltsreports durch und berichten darüber. Auch in Social Media Plattformen wie LinkedIn und Xing kannst du Anhaltspunkte finden.

Stehe zu deinem Wunschgehalt

Sobald du ein realistisches Soll-Gehalt ermittelt hast, überlege dir, mit welcher Forderung du deinen deinem potenziellen oder aktuellen Arbeitgeber ansprichst. Dabei empfiehlt es sich, das Gespräch mit einem leicht höheren Gehaltswunsch zu beginnen. Falls nötig, kannst du dich später auf einen niedrigeren Betrag einlassen, der immer noch deinen Vorstellungen entspricht.

Sei gut vorbereitet für die Gehaltsverhandlung

Bevor du dein Gehalt verhandeln oder eine Gehaltserhöhung fordern kannst, solltest du konkrete Argumente dafür sammeln, warum du mehr Geld oder eine Gehaltserhöhung verdienst. Nur so kannst du dich gegen spontane Abwehrversuche deiner Vorgesetzten zur Wehr setzen. Überlege, welche beruflichen Leistungen und neuerworbenen Qualifikationen belegen, dass du für eine neue, höhere Position in Frage kommst oder die deine aktuelle Position aufwerten. Vielleicht hat sich deine Rolle in den letzten 12 Monaten ja verändert und du hast neue Aufgaben übernommen, denn z.B. eine erfolgreiche Schwangerschafts- oder Krankheitsvertretung können dein Standing verbessern. Versuche, konkrete Beispiele zu finden, was du an Kennzahlenverbesserungen oder Innovationen beigetragen hast.

Bleibe am Ball

Trete selbstbewusst bei einer Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch auf. Du musst an das glauben, was du möchtest. Aber Achtung: Wirke nicht arrogant, sondern argumentiere professionell und agiere respektvoll. Versuche positiv zu bleiben und denke auch immer an die Teamziele.

Ganz wichtig: Wie gehe ich das Gespräch an?

Vorstellungsgespräche und Gehaltsverhandlungen können am Telefon, via Teams, persönlich oder sogar per E-Mail stattfinden. Versuche unbedingt dein Gehalt in einem von Angesicht zu Angesicht oder am Telefon zu besprechen, da du hier einen persönlichen Eindruck vermitteln kannst. Ist dies nicht möglich und dir bleibt nur der schriftliche Weg, sind Stil und Ton deiner E-Mail enorm wichtig. Empathie, Begeisterung für den Job und das Angebot zum Gespräch sind das Gebot der Stunde.
Möchtest du in deiner derzeitigen Position eine Gehaltserhöhung ansprechen, ist es auf jeden Fall ratsam, das persönliche Gespräch mit deinen Vorgesetzten zu suchen.
Konkurrenz belebt das Geschäft
Falls du dich um mehrere Stellen beworben und ein anderes interessantes Angebot erhalten hast, solltest du das bei den Personalern offen ansprechen. Wenn andere Unternehmen an dir interessiert sind, hast du eine stärkere Verhandlungsposition und könntest ein besseres Angebot erhalten. Lass deine Ansprechpartner wissen, dass ihr Unternehmen deine erste Wahl ist, und erkläre, bei welchem Gehalt du dich für sie entscheiden würdest. Bitte signalisiere andere Offerten aber nur, wenn du wirklich Alternativen hast. Pokern bringt nichts. Falls dein Wunscharbeitgeber nicht auf deine Forderungen eingeht, stehst du leer da.

Gehalt ist nicht alles

Auch wenn das Gehalt für manche der wichtigste Faktor ist – es ist nur einer von vielen Aspekten. Weitere Vorteile sind Homeoffice, Gleitzeit, Boni, betriebliche Altersvorsorge, mehr Urlaubstage, Abos für den öffentlichen Nahverkehr oder Rabatte im Fitnessstudio. Abhängig von deinen Lebensumständen könnten diese Vorteile ein geringeres Gehalt aufwiegen – es lohnt sich also, genau nachzufragen, was du bekommst.

Was könnte gegen dich sprechen?

Gehaltsverhandlungen können unangenehm sein. Bereite dich deshalb auf schwierige Fragen vor, zum Beispiel, ob du dich derzeit um andere Stellen bewirbst und welches Unternehmen du bevorzugst. Beschreibe deine derzeitige Situation, aber achte darauf, nicht zu viele private Dinge zu erzählen.

Manchmal ist es Zeit zu gehen

Wenn du all unsere Tipps für Gehaltsverhandlungen befolgt hast und dein Arbeitgeber nicht einlenkt, kann ein Jobwechsel manchmal die beste Entscheidung sein. Auch im Bewerbungsverfahren solltest du dich eher nicht mit einem zu geringen Gehalt zufriedengeben, wenn es dir deine aktuelle Situation erlaubt. Teile in diesem Fall dem Unternehmen höflich mit, dass du dich aus dem Bewerbungsverfahren zurückziehst. Die Situation ist zwar enttäuschend, dafür bist du in puncto Gehaltsverhandlung aber geübter und kannst dein Wissen für die nächste Bewerbung nutzen.

Etwas anders sieht es bei einer gewünschten Gehaltserhöhung in deinem jetzigen Unternehmen aus. Falls du nicht bereits nach anderen Jobs gesucht hast, solltest du vielleicht lieber noch im Unternehmen bleiben und dich gleichzeitig auf besser bezahlte Stellen bewerben. Das gibt dir mehr Sicherheit bei der Jobsuche. Die gute Nachricht: Wenn du dich auf deine Gehaltsverhandlung gut vorbereitest und das Gespräch positiv verläuft, kann das dein Selbstvertrauen stärken und dein Budget aufbessern. Behalte außerdem immer das gesamte Paket im Blick und wäge ab, ob es zu deinem Lebensstil passt.
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