Viele Arbeitnehmer sind verunsichert, wenn es um Minusstunden geht. Bedeutet das, dass du am Ende weniger Gehalt bekommst? Oder musst du die Stunden unbedingt nachholen? Gerade in der Zeitarbeit herrscht oft Unsicherheit. In diesem Artikel erfährst du in einfachen Worten, was Minusstunden sind, wann du sie wirklich machen musst – und wann nicht.
Was sind Minusstunden?
Minusstunden entstehen, wenn du weniger arbeitest, als in deinem Vertrag vereinbart ist. Ein Beispiel: Dein Vertrag sieht 35 Stunden pro Woche vor, du kommst aber nur auf 30 Stunden. Die fehlenden fünf Stunden gelten als Minusstunden.
Wichtig ist: Nicht jede fehlende Stunde ist automatisch deine Schuld. Manchmal liegt die Verantwortung beim Arbeitgeber, bei der Einsatzplanung oder daran, dass es im Betrieb kurzfristig keine Arbeit gibt.
Gründe für Minusstunden
Typische Situationen, in denen Minusstunden entstehen können, sind zum Beispiel:
- Du wirst nach Hause geschickt, weil im Einsatzbetrieb keine Arbeit da ist.
- Eine geplante Schicht fällt kurzfristig aus.
- Dein Einsatz endet früher als gedacht.
- Bei der Planung wurde dir weniger Arbeitszeit eingetragen, als dein Vertrag vorsieht.
- Du selbst gehst ohne Freistellung früher nach Hause oder nimmst längere Pausen.
Wann musst du Minusstunden ausgleichen?
Ob du Minusstunden wirklich nachholen musst, hängt davon ab, wer dafür verantwortlich ist.
- Selbst verschuldet: Fehlst du ohne Entschuldigung oder gehst vorzeitig, musst du die Stunden nacharbeiten.
- Planmäßig weniger Einsatz: Wirst du weniger eingeteilt oder eine Schicht wird abgesagt, liegt das nicht in deiner Verantwortung.
Wann musst du Minusstunden nicht machen?
Viele Arbeitnehmer denken, sie müssten immer nacharbeiten. Doch das stimmt nicht.
- Keine Arbeit im Einsatzbetrieb: Wenn du nach Hause geschickt wirst, kannst du nichts dafür.
- Schichtausfall: Fällt die Arbeit aus, darf dir das nicht als Minusstunde angerechnet werden.
- Planungsfehler: Wirst du nicht ausreichend eingeplant, ist das Sache deines Arbeitgebers.
In diesen Fällen trägt dein Arbeitgeber – also dein Personaldienstleister – das Risiko.
Minusstunden und Arbeitszeitkonto
In vielen Zeitarbeitsverträgen gibt es ein Arbeitszeitkonto. Dort werden Überstunden und Minusstunden gesammelt. Das sorgt für Flexibilität, weil Mehrarbeit ausgeglichen werden kann und du bei Schichtausfällen nicht sofort Nachteile hast. Dein Personaldienstleister sorgt dafür, dass dieses Konto fair geführt wird.
Die Rolle des Personaldienstleisters
Gerade in der Zeitarbeit profitierst du von einem starken Vorteil: Dein Arbeitgeber ist nicht der Einsatzbetrieb, sondern der Personaldienstleister.
Das bedeutet für dich:
- Dein Vertrag läuft auch dann weiter, wenn ein Kunde keine Arbeit mehr hat.
- Dein Ansprechpartner kümmert sich darum, dass du nicht unverschuldet mit Minusstunden belastet wirst.
- Wenn ein Einsatz endet, sucht der Personaldienstleister aktiv nach einer neuen Stelle für dich.
Kurz gesagt: Dein Personaldienstleister ist dein Partner und sorgt für Sicherheit.
Tipps für den Umgang mit Minusstunden
Damit du den Überblick behältst, helfen dir diese Schritte:
- Arbeitszeiten dokumentieren – führe ein eigenes Protokoll.
- Frühzeitig Rücksprache halten – kläre offene Fragen sofort mit deinem Ansprechpartner.
- Offen für Lösungen bleiben – manchmal lassen sich Stunden einfach durch eine andere Schicht ausgleichen.
FAQ: Häufige Fragen zu Minusstunden
Darf mein Arbeitgeber einfach Minusstunden eintragen?
Nein, nur wenn du die Stunden wirklich verschuldet hast.
Was passiert, wenn mein Einsatzbetrieb mich nach Hause schickt?
Dann bist nicht du verantwortlich, sondern dein Arbeitgeber – also dein Personaldienstleister.
Kann ich Minusstunden mit Überstunden ausgleichen?
Ja, genau dafür gibt es in vielen Verträgen das Arbeitszeitkonto.
Bekomme ich weniger Gehalt, wenn ich Minusstunden habe?
Nur dann, wenn du sie selbst verschuldet hast und sie nicht ausgleichst. In allen anderen Fällen bleibt dein Gehalt sicher.
Fazit
Minusstunden sind kein Grund zur Sorge. Entscheidend ist, wie sie entstehen.
– Hast du selbst schuld, musst du sie nachholen.
– Entstehen sie durch fehlende Arbeit oder Planung, darfst du keine Nachteile haben.
Gerade in der Zeitarbeit bist du durch deinen Personaldienstleister gut geschützt. Er sorgt für faire Lösungen, neue Einsätze und ein sicheres Arbeitsverhältnis.
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Das Foto und der Text wurden teilweise mit Hilfe von KI erstellt.
